top of page

About Marlet Heckhoff

  • Autorenbild: Sonja Gatterwe
    Sonja Gatterwe
  • 30. Apr. 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Portfoliotext | Doppelausstellung "Achsenverschiebung" | Galerie Fabra Ars, Magdeburg | April 2022


Ihre Gedankenspiele regen nicht auf, sondern rücken unser Gleichgewicht zurecht. Charlie Chaplin würde sich in diesem Szenario der „Modern Times“ eindeutig wohlfühlen.


Abstraktes Gemälde mit Schachbrettmuster
© Marlet Heckhoff, Weiß gewinnt, Acryl auf Leinwand, 2021

In Marlet Heckhoffs Kunst sehen wir leise und laute Flächen einer entschleunigten Fabrik. Ihre Röhren greifen in einem anmutig kinetischen Prozess ineinander über, wie ein Räderwerk arbeiten ihre Werke stark, sanft und selbstständig. Die Gemälde der Künstlerin pendeln in einem Gleichklang aus Retro und Modern: Funkige Neonfarben erinnern uns an die bunte Videospielästhetik der 80er, während die metallic- schillernde Farbpalette der 2010-er Jahre die digitale Innovation der letzten Dekade verkörpert. Maschinell beeinflusste Farben sind das Gebot der Stunde und kreieren eine Schnittstelle technologischer Sensationen: Zwischen Smartphone und Arcades schwingt dabei ein Las Vegas-Glückspielautomaten-Look mit, der die mechanischen Konstruktionen aufleben lässt. Wir spüren ihre Getriebe schuften: Da sieht man ein getaktetes Blinken und hört das blecherne Klingeln sich im Prozess streifender Rohrstangen.


Abstraktes Gemälde in Neonfarben
© Marlet Heckhoff, Batman muss weg, Acryl auf Leinwand, 2021

Wie im Moment eingefangen mahlt die Maschinerie der Künstlerin in langsam-mächtigen Bewegungen zwischen uns weiter. Die Kompositionen wandeln sich in einem geometrischen Gleichgewicht, in einer von Heckhoff ausgeklügelten Balance. Sie schweben in ihrer eigenen, anmutigen Schwerfälligkeit. Dynamisch-massig führen sie uns in eine Entspanntheit, die man sich sonst nur von Relaxing Videos, in denen kinetischer Sand den inneren Nerventick befriedigt, erhofft. Ein urbaner Touch säuselt im Hintergrund: Die sorgfältig abgeklebten Montagen erinnern an Schablonen und verleihen den ausgetüftelten Industriewerken einen zwanglosen Street-Art-Vibe.


Die Werke der Künstlerin sind optische Genussmomente, entkrampfte Fabrikszenerien: Hier ist es nicht voll, es herrscht keine Hektik. In einer gelassenen Langsamkeit gleiten die suprematistischen Konstellationen durch den metropolitischen Raum. Ihre Gedankenspiele regen nicht auf, sondern rücken unser Gleichgewicht zurecht. Charlie Chaplin würde sich in diesem Szenario der „Modern Times“ eindeutig wohlfühlen.



Auf der Suche nach einem professionellen Text für Ihre Ausstellung, Ihr Portfolio oder einem journalistische Produkt ?


Kontaktieren Sie mich gerne.





Comentários


bottom of page