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Von Geschichten, die sich selbst schreiben und Zeitkapseln, die geöffnet werden wollen | Studio Talks

  • Autorenbild: Sonja Gatterwe
    Sonja Gatterwe
  • 1. Jan. 2025
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 3. Feb.

Katalogtext | Studio Talks Berlin | Oktober 2023


Wir blättern in den Gesprächen, die man selbst gerne mit den Kunstschaffenden führen würde, lauscht gespannt den Antworten auf die Fragen, die unter den eigenen Nägeln brennen. Zwischen Geniekult und Bohème öffnete Malte so in den vergangenen fünf Jahren die Türen: zu Ateliers, zu Künstler*innen, zu Menschen.


Was wäre, wenn das Buch, das du liest, noch dabei ist, seine Geschichte zu schreiben? Diskurse über Kunst gibt es wie Sand am Meer. Interessante Texte schon seltener; Gespräche, die fesseln, sind eine Rarität. In den Studio Talks hingegen stellt Malte Bülskämper zwischen informativem Fachgespräch und persönlichem Gedankenaustausch die vielfältig schillernden Geschichten junger Künstler*innen und ihrer Kunst vor.

In einem Mix aus gelassenem Kaffeegespräch und professionellem Interview sind die Studio Talks nicht nur gehaltvoll, sondern auch persönlich ausdrucksstark. Wir blättern in den Gesprächen, die man selbst gerne mit den Kunstschaffenden führen würde, lauscht gespannt den Antworten auf die Fragen, die unter den eigenen Nägeln brennen. Zwischen Geniekult und Bohème öffnete Malte so in den vergangenen fünf Jahren die Türen: zu Ateliers, zu Künstler*innen, zu Menschen.


In der Ateliersituation sitzen wir an den Tischen der jungen kreativen Köpfe, die sich mitten im Prozess ihrer künstlerischen Entwicklung mit Malte austauschen: über den chinesischen Geldbaum hin zu Frank Ocean, hidden tracks eines Informatikstudiums oder Anekdoten aus der Kneipe. Denn Kunst ist nicht nur Formensprache, Theorie oder Motiv – wenn Malte nach der Kunst fragt, fragt er nach dem Menschen, der hinter ihr steht. Zwischen den Zeilen liest sich dabei eine besondere Historie mit: Die damalige Gegenwart ist unsere heutige Vergangenheit. Wie ein Buch, das sich selbst noch fertig schreibt, sind die Studio Talks ein Format, das seine ganz eigene Zeitlichkeit und Räumlichkeit erschaffen hat. In einem Moment sitzt man in einer farbenprächtigen alten Villa und redet über die Everly Brothers, auf der nächsten Seite geht es um Kopfkinobilder und die Corona Lockdowns, die wir bereits überstanden haben. Es sind Episoden, die wie eine Zeitkapsel Momente konserviert haben, die unmittelbar dem „Heute“ gegenüberstehen.


Die Intimität der Studio Talks liegt nicht zuletzt in dem magischen Augenblick des „Öffnens“ einer vergangenen Zeit: Da ist etwas Staub, man entdeckt verloren geglaubte Talismane, stößt auf Ateliers, die nicht mehr existieren, Kunststile, die sich gewandelt und Menschen, die sich verändert haben. Doch in der Vergangenheit schlummert mehr als die vollendete Gegenwart. Mit all der verstrichenen Zeit, die die Kapsel in sich trägt, birgt sie zugleich eine Aktualität, die ins „Jetzt“ reicht: Wertvolle Fragestellungen, Gedanken und Ideen haben zeitlos überdauert und transportieren sich weiter in die Zukunft. Und natürlich ist da diese unglaubliche Freude an der Erinnerung, an den guten wie schlechten Erfahrungen und die Erkenntnis, welchen Weg man seitdem zurückgelegt hat.

Beginnend mit dem ersten Kennenlernen liest man in den Dialogen mit, wie aus Bekanntschaften über die Jahre hinweg Freundschaften werden. Manche der Interviewpartner*innen begleitete Malte vom Übergangsjob hin zur internationalen Kunstmesse, von der Hochschule zu den ersten Einzelausstellungen. Und wer weiß, was noch kommt?


Die Studio Talks berichten nicht nur von dem, was war, sondern von all den Möglichkeiten, die der Kunst und seinen Schöpfer*innen noch bevorstehen. Wir blättern in den Episoden einer Idee, die vor fünf Jahren einfach so entstanden ist – und die sich mit dieser Publikation zu einem magazinhaften Tagebuch der Kunst weiterentwickelt hat. Was wohl die Zeitkapsel von 2028 zu bieten hat? Vom Monopol Interview hin zur Soloshow im MoMA? The sky is the limit. Auf die nächsten fünf Jahre voller Kurt Cobain, Zimmerpflanzen und natürlich – Kunst.



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